Die Ausgangspunkte

Das Heidenheim vom MIV regiert wird, zeigt der VEP (Verkehrsentwicklungsplan) deutlich auf. Leider sehe ich in der Durchführung des VEP keinerlei Änderungen dieses Umstandes. Sicherlich wird versucht, den ÖPNV besser auszulasten und eine bessere Präsenz zu geben, aber der Innenstadtverkehr wird nicht verringert, ausgelagert. Und gerade an dieser Stelle frage ich mich:

1. Wie ist der genaue Wortlaut des Auftrages, den die Stadtverwaltung dem Institut erteilt hat?

2. Hat die Stadtverwaltung in der Formulierung des Auftrages bereits Vorgaben gemacht (Galgenbergtunnel, Schloßberg, etc)?

3. Hat das Institut nach diesen Vorgaben gehandelt (was anzunehmen ist) oder hat sich das Institut an den Gegebenheiten des Heidenheimer Stadtverkehrs orientiert?

Die Ausformulierung eines Auftrages ist maßgebend für die Ausführung des Auftrages. Wenn die Stadtverwaltung schon in der Formulierungen des Auftrages die Richtung angegeben hat, bleibt dem Institut keine andere Wahl, als den Auftrag in diese Richtung zu lenken. Aus diesem Grunde möchte ich die wichtige Frage stellen:

4. Ist die Stadtverwaltung in der Lage, einen solchen Auftrag objektiv zu formulieren?

Diese Frage möchte ich aus meiner Sicht verneinen. Die Stadtverwaltung steckt zu sehr im Detail der historischen Planungen und kann sich davon nur schlecht befreien. Hier denke ich, wäre die Ausschreibung eines Wettbewerb hilfreich, um andere Ideen zu erhalten. Eine Zusammenarbeit mit dem "Institut für Straßen und Verkehrswesen" der Universität Stuttgart könnte dabei recht fruchtbar sein.

Diese Fragen stelle ich vor dem Hintergrund der jetzigen Debatte um die Schnaitheimer Straße und der Fehlplanungen des dortigen Kreisels sowie der jetzt im Laufe der Zeit langsam, aber sicher, wieder rückgängig gemachten "Verkehrs"-beruhigten Zone (das muss man sich mal auf der Zunge zergehen lassen!) des Heidenheimer Bahnhofsvorplatzes.

"Ist Heidenheim eine Wohn-Stadt oder eine Fahr-Stadt?" habe ich oben gefragt. Meine Antwort ist eindeutig: Heidenheim muss wieder eine Wohnstadt werden. Ruhe und gesunde Umgebung muss die oberste Priorität besitzen und alle anderen Einflüsse müssen sich dem unterordnen. Diese Prämisse soll der Ausgangspunkt meiner Ausführungen sein.